Grundsätzliches
Ich arbeite bei grösseren Aufträgen wie Führungsentwicklungen und kulturrelevanten Prozessen immer mit meinen Partnern und meinem Netzwerk zusammen, die meine Kompetenzen ideal ergänzen.
Eine weitere wichtige Grundlage für diese Form der Prozesse sind genügend ausreichende zeitliche Ressourcen.
Nachhaltigkeit in der Arbeit mit Menschen braucht Entwicklungszeit. Dies gilt für viele Prozesse im Kulturbereich, in denen Werte, Haltungen/Überzeugungen und neue Verhaltensweisen erarbeitet werden.
Veränderungsmassnahmen sind dort, wo sie den Menschen betreffen auch Entwicklungsmassnahmen. Sie erfordern daher einen entsprechenden verlangsamten Anpassungsrhythmus in der Umsetzung, damit sie nachhaltig verankert werden können.
Die Kennzahlen für Technik, Prozesse und die Einordnung von Funktionen, von neuen Hierarchien finden auf dem Papier meist schnelle, logische und schlüssige Darstellungen. Menschen benötigen jedoch für die Umsetzung eine gewisse Adaptationszeit (Loslassen-Verändern-Anpassen). Wird diesem Umstand nicht Rechnung getragen, ist der nachhaltige Erfolg der Veränderungsmassnahmen gefährdet (Untersuchung "Organisation 2015" der Boston Consulting Group & SGO).
Ich suche deshalb in meiner Prozessbegleitung immer die Kooperation mit der Linie. Der HR hat zwar eine wichtige koordinative Aufgabe, sollte aber nicht mit der Übersetzung der Linien-Bedürfnisse beschäftigt sein (Verlust von Authentizität in den ursprünglichen Anliegen). Der anzulegende Prozess braucht die direkte Verbindung zwischen dem Linienverantwortlichen und dem Prozessbegleiter/Coach.
Voraussetzung für ein erfolgreiches Umsetzen sind zudem eine sinnvolle Auftragsklärung und eine gewissenhafte Prozessbeobachtung.
Gedanken
Viele Definitionen beschreiben "Consulting" als ein rein strukturiertes, methodisches Vorgehen. "Es" soll Einzelpersonen und/oder Systeme in der Problemlösung unterstützen.
Meine Erfahrungen zeigen, dass zu enge Strukturen in einem ersten Vorgehensschritt die Wirkung von Zwangsjacken haben. Das Wesen von Strukturen liegt im Streben nach Ordnung. Dieses Ordnungsstreben verhindert aber oft den Blick auf die Komplexität der tiefer liegenden und ursächlicheren Problemtreiber. Es wird nur die Oberfläche beleuchtet. Damit greifen wir aber gerade in der Arbeit mit Menschen zu kurz und verharren dabei auf normativen Rezepten. Nachhaltiges Coaching erreicht man jedoch nur auf einer weitaus tieferen, individuellen Ebene.
Beraten bedeutet in einem ersten Schritt dem Geist, den Eindrücken und den Gefühlen freien Raum zu geben. So zeigen sich die vermeintlichen Ursachen des Anliegens und können mit Hilfe des Beraters erforscht und untersucht werden.
Hierfür ist ein enger, vertrauensvoller Kontakt mit den (Linien-) Verantwortlichen der Organisation Voraussetzung.
Als Berater hab ich bei einem ersten Kontakt die Aufgabe, den Beratungsraum sicher und vertrauensvoll zu gestalten.
Besteht diese Sicherheit, können sich die Klienten entfalten und ihre wahren Anliegen konkret und verbindlich formulieren.
Erst in diesem zweiten Stadium sollten im Rahmen des Auftrags gemeinsam Strukturen, Methoden und Ziele für den Beratungsprozess festgelegt werden.